Das Alltägliche im Festtäglichen oder umgekehrt. Ein stiller Ort ist der Kohleboden; der Mensch gewöhnt sich an alles. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, aber der Schein trügt. Denn unter dem Dröhnen des Kohlebodens wächst jahrein, jahraus die Hellhörigkeit. Das leichte Schwindelgefühl, das Lucie erfaßt, während sie sich über den Bunker beugt.

Das Vergnügen

Das Vergnügen

Berlin und Weimar (1984): Aufbau

Frankfurt/Main (1988): Suhrkamp
Taschenbuch: Frankfurt/Main (1990): Suhrkamp

Inhalt

»Felizitas wird achtzehn. Siebzig wird die alte Brikettfabrik. Unter seinen zwei Rußflaggen blüht Rosdorf in der Pracht seiner herbstlichen Gärten. So geht der Abend ruhig und leuchtend an. Die Rücken sind frei diese Nacht, und die Hoffnungen, sogar eine Rede; schwierig, sich zu verstehen. Die eine wartet auf den richtigen Mann, die andere auf das richtige Wort. Alles ist selten beieinander. Lucie wartet auf dem Klo, dass der Tanz endlich zu Ende geht. Im Saal hängt ihre Bergmannsparadeuniformjacke. Nur Felizitas tanzt. Der Diskomann hat eine Schlinge um diese zarte Fessel geschlungen, zarte Bande geknüpft, gewissermaßen. Daran tänzelt ein himmelblauer Luftballon. Da tanzt Felizitas Händschel, was heißt: die Glückliche.«

»Es gab in der DDR-Literatur einmal den Typ des Betriebsromans … Diese Erzählung ist das Ende dieser Art, ein kräftiger, ein leise tückischer Abgesang.«

Konrad Franke, Süddeutsche Zeitung